Großer Andrang in Bühl! Der Umstellerstammtisch der Bio-Musterregion Mittelbaden+ lockte am 15. Mai 2023 etliche Interessierte in den Gasthof „Zur Traube“. Die Vorstellungsrunde machte klar, dass verschiedene Akteure aus Politik, Landwirtschaft, Handel, Verwaltung, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit Handlungsbedarf sehen, um den Bio-Ausbau bis 2030 weiter voranzutreiben. Die neue Regionalmanagerin der größten Bio-Musterregion des Landes (Mittelbaden+) Laura Willer hat sich im Rahmen des Umstellerstammtisches vorgestellt und freute sich über das rege Interesse an diesem Abend.
Was in einem Wettbewerb mit vier Siegern begann (einer pro Regierungsbezirk), hat sich heute zu einem Netz aus 14 Bio-Musterregionen entwickelt, welche das Ziel verfolgen die ökologische Landwirtschaft entlang ihrer regionalen Wertschöpfungsketten in Baden-Württemberg zu stärken. Des Weiteren dient die Netzwerkarbeit dazu, die Potentiale des Öko-Sektors der jeweiligen Bio-Musterregionen auszuschöpfen und neue Impulse für das ganze Land zu geben.
Zur Bio-Musterregion Mittelbaden+ zählen die Gebiete der Landkreise Rastatt, des Ortenaukreises und des Stadtkreises Baden-Baden und hat daher die Nähe zur Region Grand-Est in Frankreich. Zudem überschneiden sich die Gebiete der Biomusterregion Mittelbaden+ mit dem Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord, welcher Leadpartner der Biomusterregion ist.
Gemeinsam mit engagierten Akteuren vor Ort setzt sich die Bio-Musterregion Mittelbaden+ dafür ein, den ökologischen Landbau in der Region zu stärken und weiter auszubauen. Hierbei nimmt die Förderung der Vernetzung zwischen Landwirten und Landwirtinnen, Verarbeitenden, Vermarktenden und Verbraucher und Verbraucherinnen eine entscheidende Rolle ein.
Auch beim Umstellerstammtisch in Bühl wurde die Vernetzung genutzt, um Referenten aus verschiedenen Sektoren für einen Vortrag einzuladen. So konnte man von Vincent Braun, Spezialist für Bio-Soja Anbau bei Taifun, erfahren, welche Chancen für die Region zum Soja-Anbau bestehen. Neben den klimatischen Bedingungen, konnten die Teilnehmenden auch den Bio-Tofu von Taifun direkt verkosten. Weiter ging es mit Stefan Karcher von dem Start-up Unternehmen „hämp“, der dafür plädiert, wieder mehr Hanfanbau in der Region zu etablieren. Hanf ist eine sehr alte Kulturpflanze, die in dieser Region früher häufig erfolgreich angebaut wurde. Gerade für die Umstellung auf ökologischen Landbau ist diese recht anspruchslose Kultur sehr erfolgversprechend, wie auch von Sven Wilhelm (Demeter-Betrieb seit 2018) bestätigt werden konnte. Neben den verschiedenen Nutzungsarten von Hanf, wurden auch Tipps zur Kulturführung gegeben.
Mit dem Ausrichtungsort Gasthof „zur Traube“, einem sogenannten Naturpark Wirt, wurde ein besonderer Ort gewählt, der den Teilnehmern, neben regionalen Speisen und Getränken, den optimalen Rahmen für diese wertvolle Veranstaltung geboten hat. So gab es nach den Vorträgen der Referenten genügend Raum, sich bei Speis und Trank auszutauschen und zu vernetzen und dabei den Abend gemütlich ausklingen zu lassen.
Quellen:
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) (o. D.). Hintergrund. Biomusterregionen BW. https://www.biomusterregionen-bw.de/,Lde/Startseite/Hintergrund
Regionalmanagerin Bio-Musterregion Mittelbaden+ (o. D.). Bio-Musterregion Mittelbaden+. Biomusterregionen BW. https://www.biomusterregionen-bw.de/,Lde/Startseite/Bio-Musterregion+Mittelbaden