Klimafolgen und Vertikales Grün im urbanen Raum (KuVuR)
Laufzeit:
2025 - 2026
Finanzierung
Die Förderung wird aus Landesmitteln finanziert, die der Landtag von Baden-Württemberg beschlossen hat.
Akteure:
Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Heidelberg
Diebsweg 2, 69123 Heidelberg
Website: https://lvg-heidelberg.de
In Kooperation mit dem Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg e.V., Gartenbaubetrieben, Landschaftsarchitekten und der Stadt Heidelberg.
Thematik
Die Globalisierung und das Bevölkerungswachstum haben dazu geführt, dass immer mehr Menschen in Städte ziehen. Dort sind sie durch die Kombination aus globaler Erwärmung und Verstädterung immer häufiger einer gesundheitsgefährdenden Hitze ausgesetzt. Um dem entgegen zu wirken, ist eine Klimaanpassung im städtischen Umfeld nötig. Dabei spielen Grünflächen eine entscheidende Rolle. In dicht bebauten Gebieten mit einem hohen Flächenanteil an Gebäuden und Verkehrswegen kann es jedoch schwierig sein, Boden für eine Entsiegelung und Begrünung bereitzustellen. Dabei können Gebäude Teil der Lösung sein: Auch Gebäudefassaden stellen Flächen mit bisher ungenutztem Potential dar. Vertikalen Pflanzungen können, ebenso wie Bodenpflanzungen, eine Vielzahl an positiven Eigenschaften zugesprochen werden, darunter Hitzereduktion, Verbesserung der Luftqualität durch Feinstaubbindung, Isolation der Gebäude und Bereitstellung von (Teil-)Lebensräumen für Tiere.
Wie stark die einzelnen Effekte jeweils ausgeprägt sind, hängt von der konkreten Umsetzung ab. Dabei spielt vor allem die Wahl des Begrünungssystems und die Auswahl der verwendeten Pflanzen eine große Rolle. Gerade die hitzereduzierende Wirkung urbanen Grüns wird in Zeiten des Klimawandels immer relevanter. Inwieweit unterschiedliche Pflanzenarten und verschiedene Typen der vertikalen Begrünung sich auf die kühlenden Eigenschaften auswirken, soll in diesem Projekt genauer untersucht werden.
Projektziele
Ziel des Projekts ist es, die Fähigkeit zur Hitzereduktion insbesondere durch vertikale Begrünungssysteme zu betrachten. Dafür stehen verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten der Fassadenbegrünung zur Verfügung, deren Effekt auf die Reduktion von Hitze im Umkreis der Begrünung im Rahmen des Projektes untersucht und bewertet werden sollen. KuVuR soll Unterschiede in der Fähigkeit zur Hitzereduktion benennen und daraus konkrete Handlungsempfehlungen ableiten.
Entsprechend der Zielsetzung gliedert sich das Projekt in zwei Bereiche:
Vertikalmodul LVG Heidelberg
- Hitzereduzierende Wirkungen unterschiedlicher Pflanzenarten
- Kühlende Effekte verschiedener Begrünungssysteme
Wie wir arbeiten
Die folgenden Schwerpunktthemen werden im Rahmen des Projektes bearbeitet:
Hitzereduzierende Wirkungen unterschiedlicher Pflanzenarten
Anhand eines vertikalen Begrünungssystems und eines horizontalen Bodenbeets wird die Fähigkeit zur Hitzereduktion durch verschiedene Pflanzenarten untersucht. Verglichen werden dabei verschiedene Sedumarten, die bereits vermehrt in der Dachbegrünung eingesetzt werden, mit verschiedenen Stauden, die eine vergleichsweise höhere Blattmasse und Transpirationsrate aufweisen. Mithilfe von Sensoren wird die Temperatur und Luftfeuchtigkeit direkt an der Wand beziehungsweise über dem Boden erfasst, um die Kühlwirkung der unterschiedlichen Pflanzen zu vergleichen.
Temperatureffekte verschiedener Vertikalbegrünungen
An der Wandbegrünung des P20 Parkhauses im Heidelberg Innovation Park wird untersucht, ob wandgebundene Systeme oder eine bodengebundene Variante eine stärkere hitzereduzierende Wirkung aufweisen. Dafür wird in den unterschiedlichen Begrünungsvarianten die Temperatur an der Wand gemessen und miteinander verglichen. Ebenfalls wird die Temperatur an einem Bereich des Parkhauses gemessen, der keinerlei Begrünung aufweist.
Fassadenbegrünung P20 Parkhaus Heidelberg
Temperatureffekte verschiedener Untergrundflächen einer Dachbegrünung
Hierbei werden am Beispiel einer Dachbegrünung unterschiedliche Untergrundflächen darunter eine Sedumfläche, eine
Staudenfläche, eine Kiesfläche und eine schwarze Mattenfläche mithilfe einer Wärmebildkamera auf ihre
Temperaturverteilungen hin untersucht. Durch diesen Vergleich können Empfehlungen für eine geeignete Dachoberfläche zur
Senkung der Hitzeentwicklung erarbeitet werden.
Dachbegrünung LVG Heidelberg
Ansprechpartner
Kathrin Scharsich
LVG Heidelberg
kathrin.scharsich@lvg.bwl.de
Tel: 06221 7484-960
Anne Hoffstedde
LVG Heidelberg
anne.hoffstedde@lvg.bwl.de
Tel. 06221 7484-5907